Das vergiftete Hirn

Was völlig fehlt in der Umweltdebatte, ist die fortschreitende Zerstörung oder Störung des menschlichen Hirns. Es beginnt mit Störungen im psychischen und dann im mentalen Bereich und schreitet fort bis hin zur Atrophie (Schrumpfung). Das ist anerkannt bei beruflicher Belastung, aber schon bei den Pisa-Studien denkt keiner an VOC in der Schulluft. Diese Störungen sind stärker als veraltete Pädagogik.

Hier ist auch nicht die Rede von einer drohenden De-Intellektualisierung, sondern von einer Tatsache unbekannten Ausmaßes. Das ist das Gleiche wie mit den Insekten und den Vögeln. Hier gibt es durch Minimieren nichts mehr zu retten, sondern es muss aktiv entgiftet werden. Nur so kann der Vormarsch von Burnout, Borderline oder Depressionen gestoppt werden (by the way, auf diesem Wege ist es durchaus denkbar, dass eine Verbesserung am Ende herausschaut.).

Wir zerstören sukzessive und tiefgreifend

Das menschliche Hirn

Für dieses Thema hat die menschliche Gesellschaft bislang nicht den Mut aufgebracht. Es hat schon einmal – vor hundert Jahren – auch sehr lang gedauert, bis Freud und seine Psychoanalyse akzeptiert wurden. Erst musste aus „Depp“ „Patient“ werden und aus Irrenhaus die psychiatrischen Klinik. Ähnliches steht heute an. Aus dem Ökochonder oder Öko-Spinner muss der toxische Invalide werden, denn er braucht die allgemeine gesellschaftliche Akzeptanz. Die allseits-systematische Zerstörung unserer Intelligenz hat viele Fassetten, auch die der mangelnden Einsicht.

Beim Betroffenen kommt die Erkenntnis, dass etwas nicht stimmt, verspätet (8. Schädigungsstufe nach Singer), Er merkt es zuletzt, Nahestehende früher (Fremdanamnese). Leider wirkt es sozial zersetzend, trennend, denn es wird nicht als Krankheit gesehen. Die Hilfsbedürftigkeit wird ebenfalls zu spät wahrgenommen. Da die Psycho-Defizite zuerst kommen, heißt es leicht „Spinner“. Denn die kognitiven Funktionsstörungen schleifen die geistigen Stärken ab und vertiefen die Schwächen. Aber bei den mentalen Defiziten wird Druck gemacht, was die falscheste Reaktion überhaupt ist. So entsteht eine Abwärtsspirale.

Die Allgemeinheit muss lernen, die unauffällige TE1 zu erkennen und zu verstehen, denn die Symptomatik wird nicht von alleine besser. Das gibt sich nicht, das renkt sich auch nicht wieder ein. Es gibt nur eine Entwicklungsrichtung, nämlich die der Verschlimmerung.

Zum Thema Hirn gehört auch, dass das, was wir Müdigkeit nennen, nicht mehr das Gleiche ist wie früher. Die chronische Müdigkeit ist Stufe 4 und 5 der toxischen Enzephalopathie und wird als eigenständige Erkrankung – CFS – als Erkrankung des Nervensystems klassifiziert („G“-Kapitel in der internationalen Klassifizierung ICD), ist deshalb mit dem Hirn-Thema eng verknüpft. Ausruhen hilft nicht mehr oder zu wenig. Bestimmte Speisen können nun das Gegenteil bewirken: Spaghetti, für den Radsportler Power pur, bei der Mitochondriopathie eine Katastrophe. Auch Sport ist kontraproduktiv. Die klassischen Koordinaten sind nicht brauchbar.

Es gibt einen – doppelten – Pathomechanismus[1]: die Erschöpfung der physiologischen Speicherreserven und die Blockierung der biochemischen Regenerierung. Davon ist im Prinzip (fast) jeder betroffen. Denn einen Overload haben wir alle zu ertragen. Er ist längst im Alltag angekommen: bei „immer müde“ kommt „Ha, ha, geht mir auch so!“. Wir werden also lernen müssen, dies als Zivilisationsproblem ernst zu nehmen. Der Arzt fordert dafür einen Laborparameter. Den gibt es: NO. in der Ab-Atemluft oder nitrierte Aminosäuren. Damit lassen sich Fortschritt und Rückschritt beobachten. Nun muss der Patient nur noch erreichen, dass der Herr Mediziner sich herablässt dazuzulernen.

Das wird ein Thema werden, das uns noch lange beschäftigen wird.

Dieser MSE-Komplex ist asozial. Man kann keine Termine mehr ausmachen, die zeitlich weiter entfernt sind. Außerdem erzeugt er schlechte Laune. Es geht um alles, was das Leben ausmacht, um Lustlosigkeit, und alle seine Folgen. Ohne die riesige Giftfracht mitzuschleppen, haben wir weniger Stress, sind nicht nur leistungsfähiger, auch leistungsfreudiger, gehen wesentlich besser miteinander um, lernen schneller und sind kreativer – das ist kein Ayurveda-Reklamezettel. Es ergibt sich zweifelsfrei bereits aus der sorgfältigen Lektüre der TE-Definition der WHO und deren Ätiologie. Das genügt schon als Wegweiser.

Die Entgiftung der Biosphäre insgesamt wird dauern. Das Problem ist nicht technischer, sondern sozialer Natur und zwar in der besonderen Form des Rechts. Solange die Opfer, Menschen, die sich selbst nicht mehr oder nur bedingt selbst helfen können, gemobbt werden, findet eine Art Genozid statt, eine Vernichtung der biochemisch Schwachen, also das Recht des Stärkeren. Dieser Rückfall braucht eine allgemeine gründliche Gehirnwäsche, die Persönlichkeiten vernichtet und den Ignoranten auf den Lehrstuhl gehievt hat. Die Gehirnwäsche wird schwerer zu beheben sein als die Vergiftung der Welt.

wir haben die Welt verändert

Die Menschheit muss lernen, was auch offiziell anerkannt ist (der Sachverständigenbeirat 1987): der Emissionscocktail ist zu stark oder die Welt zu klein:

Normal ≠ gesund

Diese Erkenntnis hat die Gesellschaft noch nicht erreicht und ist die Nagelprobe auf deren Überlebensfähigkeit. Denn diesmal ist das Problem nicht mehr lokal begrenzt.

Wir wissen das seit Anfang der 60er Jahre. Rachel Carson hat den „Stummen Frühling“ prophezeit. Nun ist es soweit. Die chemische Industrie hat allen erfolgreich weisgemacht, dass man nur die Gifte austauschen muss. Die Wirkweise hat niemand interessiert. Und das ist nun die Quittung. Bekannt seit 1962, anerkannt seit 1987 und keinen hat es bisher interessiert.

*[1] Mit der myastenia gravis war zwar eine entsprechende klinische Form bereits schon längere Zeit definiert, aber eben nur die schwerste Form mit Muskelschwund und Behinderung der Fortbewegung.

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