Dreadlocks – Reaktionäre bei FFF

Wer andere wegen ihrer Frisur ausgrenzt, ist Rassist. Wenn die Ausgrenzung persönlich ist, ist das Verletzung der Persönlichkeit. Dafür gibt es keine Ausreden. Wir habe Ende der 60er Jahre in vielen Seminaren versucht zu verstehen, wie aus Marx, Engels, Lenin – Stalin werden konnte. Ich habe auch in jener Zeit solche Typen kennen gelernt, die eine Abkürzung nehmen wollten. Solche sind die Schlimmsten – ich hoffe für Ronja, dass sie keinen Schaden genommen hat und sich an der kostenlosen Reklame freuen kann.

Heute sind Nazi-Frisuren in. Das fällt keinem auf. Man schaue sich einige Fotos Hitlers mit seinem Generalstab an. Lange Haare galten mal als eine Art Outlaw: erst Gammler, dann Hippie, dann Freak. Glatze galt mal als militante Rechte (ist verschwunden, denen war es vielleicht am Kopf zu kalt).

Es ist der klassische Bullshit, rassistisch zu exkommunizieren im Gewande strengen antirassistischen Engagements. Hanah Arent nannte solche Leute die Verlogenen. Nur Arthur Köstler ist es gelungen, zu erklären, wie Stalinismus möglich war. Denn für alles, was nach dem Kapitalismus kommen sollte, war Befreiung im Sinne von Selbstbestimmung immer das Hauptmotiv. Wie man das auf den Kopf stellen kann, ist das divide et impera – teile und herrsche. Also: spalten und dann die, die darauf reinfallen gegeneinander ausspielen.

Besserwisserei ist immer verlogen, da sie verdonnert, bevor sie denkt. Sie ist sie aus dem gleichen Grund kurzlebig. Aber sie hat eine Blockadewirkung. Sie ersetzt ein Thema durch irgendeinen Unfug. Das ist heute große Mode. Der Terminus technikus ist Framing. Diese Technik ist Teil des Bullshitting.

Die 150%igen täuschen sich, Strenge würd gegen Verwässrung helfen. Im Gegenteil: die Leute werden nach Verwässerung schreien. Strenge ist Denkfaulheit. Die Revolutionen, die besonders blutig/gewaltsam waren, waren sehr kurzlebig und ihre Initiatoren haben das nicht überlebt (Franz. Rev.). Bummeln wird auch bestraft. Die Paulskirche produzierte nur Professorengeschwätz, Demokratie gab es erst nach dem 1. Weltkrieg und gewaltgeboren hielt sie auch nicht lange. Zu Strenge ein Gedicht (Quelle ist ein Kurszettel in den frühen 70er Jahren, Autor. ein Ungar, dessen Name mir entfallen ist):

Ein paar entschlossene Befürworter der Ordnung, mehr braucht es nicht,
um die Welt in Trümmern zu legen,
nur ein paar alte Anarchisten suchen dann mit zitterten Köpfen in den Trümmern ein Stücke, die zueinander passen

FFF-Hannover macht Trümmer. Der Gegenentwurf heißt Vernunft. Rationalität ist zu wenig, es muss auch abgewogen werden. Die heutige öffentliche Debatte zeigt, dass das allen zu mühsam ist. Die ultimative Lösung entsteht nicht in den schlauesten Köpfen, sondern in hohlen. Die Moralpauke ist ebenfalls innen hohl, deshalb auch so laut. Das ist ohne Substanz.


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