Bisher – schon seit Anbeginn – wurde der Umweltschutz immer rechtlich ausgetrickst. So auch beim Glyphosat. Basis ist meist eine Ablenkung. Etwa Aufbauschung einer Nebensächlichkeit, wie die Frage der krebserzeugenden Wirkung. Deshalb davon erst am Schluss.
Denn dieses kleine Molekül ist ein Allesvernichter: es blockiert einen Aminosäure-Synthese-Schritt. Damit vernichtet es unspezifisch das Leben von Pflanzen, Pilzen und Bakterien – die Grundlagen allen Lebens. (Dass diese Synthese in der Fauna nicht vorkommt, wird zur Verharmlosung missbraucht.) Nur spezielle genmanipulierte Pflanzen werden nicht vernichtet. So möchte Monsanto die Welt. Alles gehört der Firma, auf alles Saatgut hat sie ein Patent und der Rest der Biologie verschwindet langsam aber sicher. Das Ganze wird dann durch TTIP gut abgesichert. Horrorvision? Wir sind ganz nahe dran.
Eigentlich ist Gly als Unkrautmittel untauglich: es hinterlässt eine Tabula rasa (Roundup). Also nur für Wege tauglich, aber dafür ist Asphalt à la longue billiger. In der Landwirtschaft ist es nur für spezielle Situationen geeignet: als Erntehelfer. Gly vernichtet also auch Arbeitsplätze. Biologische Nebenwirkungen sind die Schäden am Bodenleben: die Fruchtbarkeit des Bodens sinkt. Komposteinsatz wird auch vernichtet. Also sinkt zunächst die Qualität der Erträge.
Jetzt schauen wir einmal genauer hin und betrachten die Biochemie: Gly blockiert die Synthese von Phenylalanin, Tryptophan und Tyrosin – drei wichtige essentielle Aminosäuren. Ohne diese ist ein Leben der Fauna nicht möglich. Dieser angebliche Vorteil ist gigantische Propaganda. Tryptophan ist notwendig zur Serotoninsynthese. Also: Gly macht schlechte Laune und behindert die Denkfähigkeit. Mangelt es an Phenylalanin / Thyrosin, dann sieht es schlecht aus für die Hormone Adrenalin, Noradrenalin, L-Dopa, PEA und Melanin. Folgen sind etwa Einschlafstörungen und Störungen des periphere Nervensystems. Die Lebensfähigkeit wird also massiv-fundamental beeinträchtigt. Tja, ein Roundup eben.
So ist fundamental biochemisch begründbar, warum man so viele Hinweise auf Schäden bei Menschen, Rindern, Insekten, Vögeln etc. pp. findet. Zum Gesamtbild gehört, die Zusammenhänge herzustellen. Das wird mit allen juristischen Mitteln unterbunden.
Im ersten Schritt, geht man den Hinweisen nicht nach. Eigentlich sind Hinweise in Sachen Gesundheit rechtlich gleichbedeutend mit Handlungsbedarf. Das kann man gut abwürgen, indem Hinweis mit Beweis verwechselt wird: dann genügt oft eine unscharfe Formulierung und aus Informationslücken für eine Beweisführung wird die Behauptung „es gäbe keine Hinweise“. Bestimmte Gutachter führen das in fast jedem Umweltprozess vor. Das klappt immer so gut, weil niemand darauf gefasst ist, dass zum Zwecke der Täuschung bereits die deutsche Grammatik verdreht wird. So wird das nicht diskutiert und Tausende, Vergiftete, bekommen ihr Recht nicht.
Der zweite Sargnagel für das Leben ist das Schubladendenken der Juristen. Nachweis muss immer eindimensional eindeutig sein. Ein Roundup macht aber alles kaputt und die Interdependenzen reduzieren dann die biologische Potenz unserer Erde auf den verschiedensten Wegen: erst die Bienen, dann die unbestäubten Pflanzen, dann die Vögel etc. pp. Gly ist mittlerweile ubiquitär: es ist überall und wirkt überall. Alles wird krank und die Unterschiede verschwinden: schlecht für die Signifikanz, gut für die Rechtsposition von Monsanto.
Nun doch die Sache mit dem Krebs: um eine A-Klassifizierung zu erreichen, muss die Krebserzeugende Wirkung direkt beim Menschen nachgewiesen werden. Das geht nur epidemiologisch. Da Gly ubiquitär ist, ist es schon schwierig eine Gruppe zu finden, die mit mehr Gly exponiert ist als eine ebenfalls erst zu findenden Kontrollgruppe, die nur durchschnittlich belastet sind. So hebelt die Juristerei den Gesundheitsschutz aus. Umweltschäden haben nie nur eine einzige Ursache. Es gibt ja immer noch das NOx, das Ozon, das Dioxin, das PCB – alles anerkannte Verursacher. Nie wird zusammengezählt …
Es ist die Schwäche der Umweltbewegung, das sei das auch nicht tut. Dazu müsste sie die Rechtsfragen auf die Tagesordnung setzen.
Solange die Umweltbewegung sich vor diesen Rechtsfragen drückt, wird sie immer weiter ins Hintertreffen geraten. Seit den 80er Jahren redet sie sich um Kopf und Kragen. Besonders rasant ging es die letzten zehn Jahre abwärts: alle Rechtsposition wurden verloren.