Menschenwürde für Tote?

Die Menschenwürde ist oberstes Prinzip unserer Verfassung. Artikel 1 GG nennt sie unantastbar. In der Entscheidung des Bundestages zur Widerspruchslösung wird sie expressis verbis auch auf Tote ausgedehnt.

Warum wird sie dann für Lebende sukzessive außer Kraft gesetzt? Wer durch Pestizide, Lösemittel, Abgase, Plastik erkrankt ist, bekommt i. d. R. noch Hohn obendrein, nachdem er ruiniert wurde.

Der kettenrauchende Wirt muss mit seinen kettenrauchenden Gästen auf die Straße. Das verbessert sicher die Epidemiologie, denn dort atmen sie zusätzlich Dieselruß, die als Synergist die Effektivität der Krebserzeugung verbessert. Vielleicht wird das irgendwann als wissenschaftlicher Fortschritt gefeiert. Es wird dann heißen: „Wissenschaftler haben jetzt herausgefunden…“ wenn der alte Wein erneut ausgeschenkt wird. Abgestellt wird es nicht. Das erlaubt die Autoindustrie nicht – obwohl dies ja durchaus Arbeitsplätze bringen würde. Fliegendes Personal wird arbeits- oder ggf. auch erwerbsunfähig, weil die Fluggesellschaften keine VOC-freie Lüftung von den Flugzeugbauern verlangen wollen. Da wird ein solcher Druck gemacht, das sich kein TV-Rechercheur an das Material herantraut, dass seit mindestens 1999 existiert. Das unterläuft die Verfassung, insbesondere Artikel 2 Abs. 2 (körperliche Unversehrtheit).

Dieses Unterlaufen der Verfassung ist ein langer Prozess und seit Jahrzehnten im Gang. Allerdings wird die Schieflage unseres Rechtsstaates immer abschüssiger.

Seit Anfang der 60er Jahre gab es wissenschaftlich begründete Warnungen: „Der stumme Frühling“ (Rachel Carson) ist heute auf dem Land Realität. Seit den 80er Jahren kennen wir, welch niedrige Konzentrationen à la longue zu welchen Erkrankungen führen – WHO-Niveau. Aber wir akzeptieren nur die viel höheren akuten Wirkschellen als „objektiv“. So steigen die Prävalenzen der chronischen Erkrankungen und haben die 40% erreicht. Seit Mitte der 90er sinkt der IQ, toxikologisch sauber nachvollziehbar. So geht es weiter abwärts. Nuhr so weiter.

Was letztlich die Abwärtsspirale antreibt, ist die Verdummung in breiter ideologischer Front. Alles, was wissenschaftlich als gesicherte Erkenntnis Körperverletzung – ggf. flächendeckend – anzeigt, wird geschliffen und die Betroffenen als Hysteriker verhöhnt. Die Oma wird nicht nur die Treppe heruntergeschubst, sie wird auch verspottet. Die unterstellte Hysterie wird als akzeptable Vermutung zur Ausgrenzung genutzt, die chronische Wirkschwelle wird einfach nicht ernst genommen, wenn sie nicht zeitnah zu medizinischen Reaktionen führt.

Zum Ausgleich wird dann auf politisch weniger anstrengendem Gebiet hypermoralisch geurteilt. Da wird man doch mal moralisch streng, nachdem man sich in anderen aber entscheidenden Fragen nicht getraut hat. Passivrauchen wird definitiv abgestellt, Dieselruß aber nicht, weder für PKW, LKW noch Schiff. Rauchen macht COPD (Lungenschaden, Atemnot), NOx auch. Letzteres wird nicht begrenzt. Ab gestern wird auch die Menschenwürde der Toten geschützt. Die anderen Omas dürfen weiter geschubst werden. Dafür gibt es tosenden Beifall.

Zur Vertiefung die beiden Artikel zur IQ-Minderung, die Artikel zur Kategorie “Flieger”, “Grenzwerte”, “Körperverletzung”

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