Täuschung – lukrativer als Wissenschaft

Guttenberg will den Bericht der Uni über seine Abschreiberei rechtlich verbieten lassen. Journalisten fragen, warum er sich das noch antut. Die Antwort ist: Als Täuscher akademisch zertifiziert zu sein, ist auch später nur schwer abwaschbar. Guttenberg könnte noch sprichwörtlich werden, wie jener bedauernswerte Johannes Ballhorn.

Wir leben in einer Informationsgesellschaft und Desinformation wird gut bezahlt. Ob Atomkraft, Energiekonzepte oder Umweltkranke – Atomkraft blockiert vernünftige Energiekonzepte, heißt aber Brückentechnologie; Umweltkrankheiten sind definiert, werden aber als psychiatrische Fälle abgewiesen. Die Konstrukteure solcher Umdeutungen machen stets steile Karriere. Worum geht es?  

Viele glauben, es ginge um Geld. Weit gefehlt. Darum geht es nur am Rande und das auch nur indirekt, nämlich um den Zugang zu Geld. Strom aus Blockheizkraftwerken ist billiger als Atomstrom, richtige medizinische Behandlung ist billiger als falsche. Nein, es geht um Recht und Macht. Es geht um die Marktmacht der Stromkonzerne und es geht darum, dass die Millionen Umweltopfer ihre Rechte nicht einklagen können. So wurden PCB-verseuchte Schulen abgerissen, aber die erkrankten Lehrer nicht anerkannt. So wird reflexartig an jede Meldung über Grenzwertüberschreitungen angehängt, es sei aber nicht gefährlich. Der Rechtsgrund: Gefahrenabwehr erfordert unmittelbares Eingreifen. Erst, wenn die Belastung so hoch wird, dass sofortige Folgen zu befürchten sind (das kann dann der kreativste Gutachter nicht mehr wegdiskutieren) wird eingeräumt, dass es vielleicht doch nicht harmlos ist.

Es ist aus diesen Gründen ein vitales Interesse der Menschheit, dass sie sich mit Täuschung auseinandersetzt. Denn derzeit sind viele Entscheidungen falsch und folgenreich.

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3 Antworten auf Täuschung – lukrativer als Wissenschaft

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